Am 12. Januar 2019 wurde der Verein „winti mobil – stadtverträglich unterwegs“ im Saal des Restaurants Obergass gegründet. Vereinsmitglieder sind die im Gemeinderat vertretenen Parteien SP, GLP, Grüne, EVP und AL sowie die Fachverbände VCS; Pro Velo, Pro Bahn und Fussverkehr Schweiz. Der Verein stellt die Bündelung der politischen Kräfte dar, welche sich zu den Zielen einer zukunftsgerichteten städtischen Mobilität in Winterthur und Umgebung bekennen. Wichtigstes Ziel ist es, den öffentlichen und den Langsamverkehr gegenüber dem privaten motorisierten Verkehr zu stärken und zu priorisieren. Das an der Gründungsversammlung verabschiedete Positionspapier erhebt Forderungen für jeden einzelnen Verkehrsträger.

 

Fussgängerinnen nehmen eine zentrale Rolle für Personenbewegungen im öffentlichen Raum ein. Fussgängerverbindungen sind durchgehend und sicher zu gestalten. Aktuell sind dafür mit der Umgestaltung der Technikumstrasse und bei der Verkehrsbefreiung der Stadthausstrasse wichtige Projekte in Planung. Für die Technikumstrasse ist die Herabsetzung auf Tempo 30 zu prüfen und ob damit die Leistungsfähigkeit des Strassenabschnittes verbessert werden kann.

Das Fahrrad ist das ressourcen-, energie- und flächeneffizienteste Verkehrsmittel im städtischen Kontext. Es soll dementsprechend mit durchgehenden, sicheren Velowegen und zumindest Velospuren gefördert werden. Benedikt Zäch (SP) sagt dazu: „Stadtverträglich heisst freie Bahn für effiziente und umweltfreundliche Verkehrsträger!“ und Michael Bänninger (EVP) will damit die verschiedenen Verkehrsträger keineswegs gegen einander ausspielen und sagt „gemeinsam sind wir stark“.

Die Hauptverkehrsachsen können durch die geringe Breite oftmals keine separaten Busspuren anbieten. Der ZVV hat 19 neuralgische Knoten identifiziert, an denen es regelmässig zu Busverspätungen kommt. Der Verein fordert eine konsequente Priorisierung des öffentlichen Verkehrs gegenüber dem individuellen Privatverkehr und entsprechende Massnahmen auch baulicher Art. „Der stadtverträgliche Verkehr der Zukunft muss umweltfreundlicher und flächeneffizienter werden: Ein SUV, mit nur einer Person besetzt, hat künftig hintan zu stehen“ ist Reto Diener (Grüne) überzeugt. Für eine Verstetigung des Verkehrs und als Massnahme gegen Lärmbelastung eignen sich Tempo-30 Zonen auch auf den Hauptverkehrsachsen und rund um die Altstadt. Die Leistungsfähigkeit des Strassennetzes wird dadurch nicht beeinträchtigt, die Aufenthaltsqualität und die Sicherheit hingegen wesentlich erhöht.

Der Verein winti mobil befürwortet Dosierungsanlagen an den Stadträndern, damit der Verkehr im Innern verflüssigt wird. Aktuell ist der Umbau des Knotens beim Schloss Wülflingen in Planung. Der Verein betrachtet in diesem Zusammenhang flankierende Massnahmen gegen quartierfremden Ausweichverkehr für die Quartiere Wülflingen ab Härti bis Schloss, Oberfeld, Neuwiesen und Hessengüetli als unabdingbar und als Voraussetzung für die Akzeptanz solcher Anlagen. Markus Nater (GLP) fordert: „Mehr intelligente Verkehrssteuerung für eine effiziente und smarte Mobilität.“

Die Gründungsversammlung wählte das Co-Präsidium für zwei Jahre bestehend aus Felix Landolt (SP) und Michael Bänninger (EVP). Das Co-Präsidium setzt sich in wechselnder Zusammensetzung aus Vertretenden zweier verschiedener Parteien zusammen. Die weiteren Vorstandsmitglieder des Vereins sind Manuel Sahli (AL), Reto Diener (Grüne), Markus Nater (GLP) und Kurt Egli (VCS).